Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen der Regierungen zur Eindämmung des Virus beeinflussen unser aller Leben drastisch. Jeder Mensch ist betroffen und mit den Konsequenzen konfrontiert, privat, beruflich und gesundheitlich. In einer Artikel- und Interview-Serie zu diesem Thema möchte ich über die Folgen berichten für Tanzschulen, Clubs und die lateinamerikanische Unterhaltungsbranche insgesamt. Im heutigen Interview haben sich Silvia und Ibo Zeit für meine Fragen genommen und über ihre Situation berichtet.
Salsa con Pasión – wir lieben, was wir tun: Tanzen, mitten im Herzen Freiburgs.
Seit 2009 führt Georg Bauer seine Tanzschule Salsa con Pasión. Mit seinem 11-köpfigen Team verbindet er seit der Gründung von Salsa con Pasión eine gemeinsame Mission – Für die Leidenschaft des Tanzes, in gut strukturierten Kursen und persönlicher Atmosphäre, zu begeistern. Das Tanzen fordert heraus und bringt den Menschen über seine Grenzen hinaus, Emotionen können ausgedrückt, und eine Verbindung zwischen Menschen geschaffen werden, egal wer man ist und woher man kommt. Die eigene tänzerische Vorerfahrung sollte dabei keine Rolle spielen.
Tanzen ist für mich Ausdruck von Lebensfreude, Spaß und Körperbewusstsein. Ich lade dich herzlich dazu ein, es zu einem festen Bestandteil – auch deines Lebens zu machen!
salsa-tanzen.de: Danke, dass du dir die Zeit nimmst für meine Fragen! Ausbleibende Einnahmen bei laufenden Kosten, das Hin-und-Her bei den Regeln, die fehlende Öffnungs-Perspektive – was ist für euch die größte Herausforderung im zweiten Corona-Jahr?
Fehlende Planbarkeit war und ist vermutlich eine der größten Herausforderungen im laufenden Jahr 2021. Erleichterung hat es für uns gebracht, nicht zu sehr auf Lockdown Perspektiven und Öffnungs-Pläne der Bundesregierung zu achten, sondern selbst realistisch auf die Gesamtsituation der Pandemie zu schauen. Das brachte für uns viel Ruhe in die Planung, da wir z.B. nicht alle zwei Wochen von einer neuen Öffnung ausgegangen sind.
Seit Beginn der Coronakrise wurden nach Angaben des Finanzministeriums bereits mehr als 86 Milliarden Euro Staatshilfen für die Wirtschaft bewilligt und für die aktuelle Überbrückungshilfe III, die seit Anfang Februar beantragt werden kann, bereits Abschlagszahlungen in Höhe von 650,7 Millionen Euro ausbezahlt. Trotzdem hört man von vielen Seiten von ausbleibenden oder verspäteten Zahlungen. Wie hat sich eure finanzielle Lage entwickelt und wie ist die Situation derzeit?
Die finanzielle Lage ist prekär, jedoch konnten wir in den letzten Jahren so wirtschaften, dass wir die Pandemie bis dato den Umständen entsprechend “Gut “überstanden haben.
Das Umstellen auf 100 % online Kurse war mit großen Aufwendungen verbunden, jedoch für unsere finanzielle Lage der einzige richtige Weg.
Ob per Videokonferenz oder mit Einzelunterricht – wie sind eure Erfahrungen mit solchen Ersatz-Angeboten?
Wenn es um die Existenz geht – muss man manchmal kreativ werden.
Damit der ausbleibende Umsatz uns nicht zur Aufgabe unserer Existenz zwingt, die wir mit Herzblut und Leidenschaft aufgebaut haben, mussten wir uns etwas einfallen lassen.
Ein zuverlässiger Partner war gefragt. Mit Spreadmind haben wir unser Business digitalisieren und unsere Dienstleistungen auch online über eine eigene Plattform anbieten können.
Wir sind überrascht von dem positiven Feedback, welches wir erhalten, auch wenn es kein 100%iger Ersatz für unseren Präsenz-Tanzunterricht gibt. Beim Tanzen geht es um den Kontakt zu anderen Menschen, zwischen den Paaren und dem Austausch vor Ort.
Unsere Kunden erhalten über eine Buchung Zugang zu allen Online Live-Kursen, ZoomLinks und After Class Videos rund um Salsa, Bachata, Kizomba, u. v. m.
Mein subjektiver Eindruck ist der, dass das Interesse für Tanz- und Tanzsport bei den Menschen nicht weniger geworden ist. Im Gegenteil: Gerade beim Tanz lassen sich die Alltagssorgen perfekt vergessen, danach sehnen sich besonders in diesen Zeiten viele Menschen. Wie ist die Stimmung bei euren Mitgliedern? Und wie bleibt ihr mit der Community in Kontakt?
Jeder wartet auf ein Ende des Lockdowns und blickt sehnsüchtig auf die Rückkehr in eine Normalität. Solange noch kein Präsenzunterrricht möglich ist, bieten wir aber weiterhin unsere Online Live-Kurse an, um zumindest virtuell „gemeinsam“ tanzen zu können. Dadurch behalten wir auch den Kontakt zu unseren TanzschülerInnen. Aufgrund der Plattform und der Art, wie wir unsere Kurse anbieten, ist ein direkter Austausch, Kontakt zu den Schülerinnen und auch immer ein direktes Feedback möglich. https://salsaconpasion.spreadmind.de
Newsletter sowie Instagram und Facebook sind natürlich ebenfalls die wichtigsten Kanäle, um den Kontakt zu den Schülern und Schülerinnen aufrecht zu erhalten.
Unsere Ladystyle Showgruppen: Exflowsivas (Bachata) & Pasioneras (Salsa) tragen ebenfalls einen großen Teil zum Kontakt mit kleinen Videos und „challenges“ bei. Außerdem planen wir gerade unsere erste Online Salsa / Bachata / Kizomba Party.
Welches ist dein größter Wunsch für das weitere Jahr 2021?
Tanzunterricht hautnah zum Anfassen! Der größte Wunsch für 2021 wäre, dass wir sobald wie möglich wieder einen Präsenz-Tanzunterricht anbieten können, um unsere SchülerInnen wieder hautnah zu erleben. Solange dies noch nicht geht, wünschen wir uns in unseren strukturierten Online Live Kursen, die Teilnehmerzahl von 60 Personen/ Kurs zu überschreiten.